Unvergorenen Apfelsaft kennt man nicht erst seit heute. Anfang des
letzten Jahrhunderts begann man in der Schweiz und auch in Württemberg
mit der unvergorenen Haltbarmachung von Obstsäften. Das einzige Problem
bestand darin, geeignete Pressen zu finden, um die wertvollen
Bestandteile des Obstes zu verflüssigen und durch
eine Flaschenabfüllung zu konservieren.
Nachdem eine entsprechende Arbeitsmethode gefunden worden war, gründete man zu Beginn der 20er Jahre in Obererlenbach bei Bad Homburg eine " Lehr - und Versuchsanstalt für gärungslose Früchteverarbeitung". Dort wurde alles über die Herstellungsverfahren von Obstsäften gelehrt. Inzwischen sind die Verarbeitungs - und Abfüllprozesse immer weiter entwickelt worden, so dass die deutsche Fruchtsaftherstellung in der Welt eine Spitzenstellung einnimmt.
In Recklinghausen - Stuckenbusch begann 1936 die gärungslose
Früchteverwertung. Josef Möller sen. hatte in Obererlenbach diese
Lehrgänge besucht und setzte sein Wissen gleich in die Tat um. Als
Mitglied im Gartenbauverein und im Verband gegen den Alkoholismus konnte
er um so stärker Kenntnisse und Erfahrungen in die Obstsaftkelterei
einbringen.
Damit erfüllte er vor allem einen ausdrücklichen Wunsch der städtischen Kleingärtner. Diese hatten den technisch versierten Josef Möller gebeten, die Haltbarkeit von Gartenfrüchten, insbesondere Johannisbeeren, Rhabarber, Kirschen und Äpfeln, möglichst lange zu sichern. Dabei stand der Gedanke einer gesunden Ernährung der Familien im Vordergrund. Pioniergeist und technisches Können befähigten Josef Möller sen., einer der ganz frühen Hersteller von alkoholfreien und wohlschmeckenden Säften zu werden.